drillen

drillen

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dril|len ['drɪlən] <tr.; hat:
immer wieder ein bestimmtes Verhalten, bestimmte Bewegungen o. Ä. von jmdm. ausführen, üben lassen, damit er es in einer entsprechenden Situation genauso tut:
Soldaten drillen; gut gedrillte Untertanen.
Syn.: 1 schleifen (ugs.);
auf etwas (Akk.) gedrillt sein: durch ständige Schulung auf etwas gut vorbereitet sein und entsprechend reagieren:
auf solche Fragen waren die Schüler gedrillt; die Mannschaft ist ganz auf Kampf gedrillt.

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drịl|len 〈V. tr.; hat
1. rasch drehen, wirbeln
2. mit dem Drillbohrer bohren
3. in Reihen, Furchen säen
4. scharf exerzieren, hart ausbilden
5. streng erziehen
[<mhd. drillen, engl. thrill <germ. *þrel- „drehen“; zu idg. *ter- „drehend bohren“; verwandt mit drehen, Draht, drechseln, drall, drollig, Dorn, Darm]

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drịl|len <sw. V.; hat:
1. [frühnhd. = (herum)drehen, drechseln, bohren < mniederd. drillen = drehen, rollen; plagen]
a) einem harten militärischen Training unterziehen:
Rekruten d.;
b) durch monotone Wiederholung hart schulen:
Schüler, jmds. Geist d.;
auf etw. gedrillt sein (ugs.; durch ständige Schulung o. Ä. auf etw. gut vorbereitet sein u. entsprechend reagieren: die Mannschaft ist ganz auf Kampf gedrillt).
2. [engl. to drill] mit der Drillmaschine in Reihen säen:
Raps, Rüben d.
3. [frühnhd. = (herum)drehen, drechseln, bohren < mniederd. drillen = drehen, rollen; plagen] mit dem Drillbohrer bohren.
4. (Angeln) einen Fisch an der Angel durch wiederholtes Freigeben u. Einholen der Angelschnur ermüden.

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Drillen
 
[niederdeutsch »das Drehen«],
 
 1) Fischerei: Ermüden eines Fisches an der Angel durch wiederholtes Freigeben und Einholen der Schnur.
 
 2) Landwirtschaft: das Säen mit der Drillmaschine.
 

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drịl|len <sw. V.; hat [1, 3: frühnhd. = (herum)drehen, drechseln, bohren < mniederd. drillen = drehen, rollen; plagen; 2: engl. to drill]: 1. a) einem harten militärischen Training unterziehen: Rekruten d.; b) durch monotone Wiederholung hart schulen: Schüler, jmds. Geist d.; *auf etw. gedrillt sein (ugs.; durch ständige Schulung o. Ä. auf etw. gut vorbereitet sein u. entsprechend reagieren): die Mannschaft ist ganz auf Kampf gedrillt; ihr Handgepäck wird von zwei anderen, scheinbar darauf gedrillten Wärtern gefilzt (Hohmann, Engel 41). 2. mit der Drillmaschine in Reihen säen: Raps, Rüben d. 3. mit dem Drillbohrer bohren. 4. (Angeln) einen Fisch an der Angel durch wiederholtes Freigeben u. Einholen der Angelschnur ermüden: Doch plötzlich biegt sich seine Angel durch. Alle Kraft braucht er, um sie festzuhalten, und dann drillt er den Fisch, der an seinem Köder hängt (Freizeitmagazin 26, 1978, 7). ∙ 5. a) [herum]drehen; drehend bewegen: Den rechten Lebensfaden spinnt einer, der lebt und leben lässt, er drille zu, er zwirne fest (Goethe, Gott u. Welt [Die Weisen u. die Leute]); Ü wär's auch nur eine von den Grillen, die einer jungen Frau das leichte Hirnchen drillen (Wieland, Pervonte 3, 1001 f.); b) als Strafe für eine als straf-, verabscheuungswürdig empfundene Tat auf einem öffentlichen Platz in einem drehbaren Holzkäfig der allgemeinen Verachtung aussetzen: hölzerne Drehmaschinen, worin die Weiber gedrillt wurden, gab es an allen Straßenecken (Keller, Dietegen 83).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • drillen — drillen: Das im Hochd. zuerst im 16. Jh. bezeugte Verb beruht auf einer Weiterbildung der unter ↑ drehen behandelten idg. Wurzel. Das anlautende d ist niederd. – Ablautbildungen dazu sind ↑ drall und ↑ drollig. An die Grundbedeutung… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Drillen — Drillen, 1) im Allgemeinen herumdrehen; 2) die Strafe im Drehhäuschen, s.d.; 3) so v.w. Exerciren mit der Nebenbedeutung des Pedantischen u. Peniblen; 4) (Seew.), die schwere Arbeit am Steuerruder, um das Schiff im Curse zu erhalten; 5) eine Art …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Drillen [1] — Drillen, altdeutsches Wort für drehen, früher Strafe, bei welcher der Delinquent in ein sogen. Drillhäuschen, einen auf einem Unterbau stehenden, um einen Zapfen drehbaren Käfig, gesteckt und darin öffentlich ausgestellt wurde. Heute wird das… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Drillen [2] — Drillen, soviel wie bohren; in der Landwirtschaft Getreide in Reihen aussäen (Drillkultur), s. Saat; vgl. auch Angelfischerei …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Drillen — Drillen, das Einüben der Rekruten; in der Seesprache: ein Schiff über seichte Stellen bringen; in der Landwirtschaft in Reihen säen, entweder mit der Hand, nachdem mit dem Pfluge Furchen gezogen sind, oder durch Maschinen (Drillmaschinen [Abb.… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Drillen [1] — Drillen, so viel als drehen; die Einübung der Rekruten in den Anfängen des Exercitiums …   Herders Conversations-Lexikon

  • Drillen [2] — Drillen, das In Reihen Säen der Früchte, verbunden mit dem Behacken und der sonstigen Bearbeitung derselben während ihrer Vegetation, welches letztere, weil es meistens durch Pferde geschieht, Pferdehacken u. darnach die ganze Bauart… …   Herders Conversations-Lexikon

  • drillen — Vsw drehen; streng ausbilden erw. fach. (16. Jh.) Stammwort. Erst frühneuhochdeutsch bezeugt, besonders niederdeutsch, auch mittelniederländisch. Hierzu schon mhd. gedrollen rund . Formal kann es sich um eine l Erweiterung der unter drehen… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • drillen — V. (Mittelstufe) streng ausbilden und dabei sehr auf Disziplin achten (beim Militär) Beispiele: Der Unteroffizier drillte seine Soldaten. Der Schütze war sehr gut gedrillt …   Extremes Deutsch

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